About Marina

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Ich bin Marina Schneider, geboren 1987 in Kasachstan. In den 1990er-Jahren musste meine Familie Alma-Ata verlassen und zog nach Nischni Nowgorod. Seit 2010 lebe ich in Deutschland, wo ich ein neues Zuhause gefunden habe.

Obwohl ich Jura und Wirtschaft studiert habe, war die Kunst immer ein fester Bestandteil meines Lebens. 2014 habe ich mich als Fotografin selbstständig gemacht. Später kam die Videografie hinzu.

Parallel dazu entwickelte sich mein künstlerischer Weg – mit dem Schwerpunkt auf Malerei. Diese Form des Arbeitens gibt mir Raum, innere Zustände, Erinnerungen und Fragen sichtbar zu machen. Fotografie und Film nutze ich dabei als ergänzende Ausdrucksformen, die je nach Thema oder Gefühl mit einfließen.

Meine Kunst ist nicht nur ein Mittel, um mich auszudrücken, sondern auch ein Weg, mit schwierigen Emotionen und Erfahrungen umzugehen. Über meine Arbeiten lade ich andere ein, mich ein Stück auf meinem Weg zu begleiten.

Gleichzeitig geht es mir nicht nur um meine Perspektive, sondern auch um das, was andere in meinen Werken entdecken. Jedes Bild wird zu einem Spiegel. Jeder Mensch sieht etwas Eigenes, Persönliches darin. Das ist für mich die Kraft der Kunst: Sie ruft nicht nur Emotionen hervor, sondern bringt uns ins Nachdenken – über uns selbst, über das Leben, über das, was uns bewegt. Ich glaube fest daran, dass Kunst, wenn sie uns schon nicht heilen kann, uns zumindest berühren und verändern kann. Und das allein ist für mich Grund genug, meine Werke mit anderen zu teilen.

Imperfektion ist für mich kein Makel, sondern eine Haltung.

Ich habe lange nach Perfektion gestrebt – in vielen Bereichen meines Lebens, auch in der Kunst. Aber mit der Zeit habe ich verstanden, dass es das „Perfekte“ nicht gibt. Und dass gerade in der Unvollkommenheit etwas sehr Echtes und Lebendiges liegt. Meine Art, mit dieser Erkenntnis umzugehen, ist: loszulassen. Nicht alles zu kontrollieren. Dem Prozess zu vertrauen. Kunst entsteht für mich im Moment – durch Intuition, Emotion und manchmal auch durch Zufall. Ich plane nicht jeden Strich. Ich lasse Raum. Raum für Spuren, für Unebenheiten, für Fehler, für das, was sich zeigen will. Diese Haltung nennt sich in der zeitgenössischen Kunstbewegung Imperfektionismus. Es geht darum, die Schönheit im Unvollkommenen zu erkennen.

EN: I’m Marina Schneider, a contemporary artist based in Germany. Art has always been part of my life – a space to explore emotions, memories and inner questions. I use different mediums when they feel right - painting, mixed media, photography or videography– each offers its own language. For me, art is not just expression – it’s a way to process experiences and create space for connection.  I see each work as an invitation: to pause, to feel, to reflect...

For a long time, I strived for perfection – in life and in art. I haven’t fully let go of that yet. But I’m learning to release control, to allow the unexpected, and to trust the process more and more. This path has brought me closer to what is often called imperfectionism – a way of seeing beauty in what’s incomplete, and meaning in what isn’t polished.